Berufsbild Web-Designer
Immer wieder taucht die Frage auf: Was macht ein Webdesigner, und welche Ausbildung braucht man?
Dazu muss vorangestellt werden, dass der deutsche Amtsschimmel, was Internet anbelangt, leider immer noch so langsam arbeitet wie vor 50 Jahren. Unflexibel und nicht lösungsorientiert. Daher haben wir in vielen Berufsbereichen Internet eine in Deutschland nie gekannte Situation.
So gibt es mittlerweile Studiengänge Webdesign, die selbst grundlegende Kenntnisse in Design überhaupt nicht berücksichtigen und trotzdem mit dem Namen WebDesign als Abschluss daher kommen.
Die Berufsausbildung für das, was landläufig unter Web-Design verstanden wird, lautet: Mediengestalter digital/print. Diese Ausbildung vermittelt weitreichende grafische und gestalterische Fähigkeiten. Allerdings sind deren Absolventen oft nicht in der Lage, die Syntax einer html -, php – oder anderer Programmiersprachen und damit veröffentlichte Internetinhalte auf Fehlerfreiheit zu überprüfen. Sie haben von der ganzen Programmierung nahezu keinen blassen Schimmer. Mit Glück sind noch ein paar rudimentäre CSS Kenntnisse vorhanden. Solche Mediengestalter kommen in der Regel aus Werbeagenturen. Dort kann man sich von den überholten Vorstellungen einer Gestaltung für das Internet nicht lösen.
Soweit die Erfahrung, die wir in Bewerbungsgesprächen immer wieder gemacht haben.
Unserer Ansicht nach sind zur Erstellung einer Internetpräsenz, die sowohl barrierefrei, als auch benutzerfreundlich sowie zielführend geplant und realisiert wird, große Teile aus beiden Ausbildungsgängen erforderlich.
Darüber hinaus wird von vielen Firmen, die Dienstleistungen auf diesem Sektor anbieten, der Bereich Onlinemarketing überhaupt nicht berücksichtigt. Auch Suchmaschinenoptimierung (SEO) sowie Suchmaschinenmarketing (SEM) gehört dazu. Für ein Unternehmen, welches sich Webagentur oder Internetagentur nennen möchte, gehört Onlinemarketing mit all seinen Facetten unserer Ansicht eben unverzichtbar dazu.
Sicherlich gibt es in sehr großen Agenturen Bedarf an studierten Informatikern, um Enterprisesysteme für Großkonzerne zu planen. KMU Agenturen können solche Programmierer jedoch oft nicht adäquat auslasten.
Kleinere Werbeagenturen haben für Programmierer oft überhaupt nicht genug zu tun. Daher überwiegt dort der Anteil an Mediengestaltern bei weitem. Durch deren fehlenden Background an Kenntnissen in html, php oder CMS sind viele Internetseiten von Gestaltern mitunter zwar schön anzusehen, aber derart fehlerbehaftet, dass z.B. keine vernünftigen Suchmaschinenergebnisse erzielt werden.
Das alles folgt offensichtlich dem Trend, die Spezialisierung in der Ausbildung in immer stärkerem Maße ähnlich zu übertreiben wie die in der Hochschulausbildung lange Jahre gemacht wurde und erst seit wenigen Jahren als Fehler erkannt wird.
Um vielen Klein- und Mittelständlern professionelle Internetauftritte zu bieten, die mit vertretbaren Kosten überprüfbar zum Erfolg führen, braucht es unsrer Ansicht nach Webdesigner, die wie wir in der Lage sind, ALLE Aspekte eines Internetauftritts erfolgreich zu planen und zu realisieren.
Deshalb haben wir uns entschlossen selbst auszubilden! Abgesehen davon, dass uns dies ermöglicht, unseren eigenen Berufsnachwuchs heranzuziehen, tragen wir so langfristig mit dazu bei, den Beruf des Mediengestalters Digital/Print auch als Qualtitätsmassstab im Bereich Web-Design zu etablieren.
